Gräfinnenzimmer
In diesem Raum wurde versucht, eine „Fräwlis Kammer“, ein von einem „Burgfräulein“ bewohntes Zimmer mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen nachzustellen. Ein Schmuckstück darin sind das mit einem Holzbaldachin versehene Ehebett und die Kinderwiege. Immer wieder verwundert die Kleinheit dieses Doppelbettes.
Angeblich war die mit dem Bild einer Dornenkrone geschmückte Seite die für den Ehemann. Die mit einem Blumenkranz versehene Seite war hingegen für die Ehefrau reserviert. Geschlafen wurde auf einem Laubsack, der jeden Herbst mit Laub aus dem Buchenwald am Ardetzenberg gefüllt wurde. Der Baldachin über dem Bett schützte die Schläfer vor allenfalls von der Decke fallendem Ungeziefer.
Das in der Wiege schlafende Kind wurde im christlichen Glauben der Eltern durch die Anbringung eines Marienmonogramms geschützt. Dass man jedoch auch auf Aberglauben nicht ganz verzichtete, beweist die Anbringung eines „Druidensterns“ (Pentagramm Fünfstern) auf der anderen Seite der Wiege.
Auf der dem Bett gegenüber liegenden Wand findet sich im Winkel des Raumes das kleine Porträt der Catharina von Furtenbach (1531-1619). Sie gründete die „Küachle-Stiftung“ mit dem Ziel, den Insassen des Stadtspitals einmal pro Woche „Hefeteig-Küchle“ zukommen zu lassen.